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Namensherkunft
Die Perchten stehen wohl im Zusammenhang mit der Sagengestalt der Perchta, die allerdings ihrerseits eine ungeklärte Herkunft hat. Eine Theorie zur Namensgebung geht davon aus, dass sich der Begriff von mittelhochdeutsch berchttac, berchtnacht, dem mittelalterlichen Wort für den Feiertag der Erscheinung des Herrn (Epiphanias), heute das Dreikönigsfest am 6. Januar, herleitet; mittelhochdeutsch bercht bedeutete ‚glänzend‘, ‚leuchtend‘ (vgl. englisch bright ‚hell‘).

Ursprünge und Entwicklungen des Brauchs
Lärmende Umzüge mit Masken dämonischer Weiber, heidnischer Göttinnen sowie wilder und zahmer Tiere werden, gemeinsam mit anderen Sitten und Gebräuchen, zu den Kalendenfeiern (römisch-germanische Neujahrs- und Weihnachtsfeste) schon um 500 n. Chr. von Caesarius von Arles beschrieben.[2][3] So wird die Percht auch mit der Wilden Jagd in Verbindung gebracht.[4] Inwieweit das Perchtenlaufen tatsächlich auf heidnische Bräuche zurückgeht, ist jedoch umstritten. Die Bezeichnung Percht entwickelt sich erst später heraus.

Im 11. Jahrhundert wurde in den Mondseer Glossen die Bezeichnung Giperchtennacht erwähnt, die von Johann Andreas Schmeller und Jacob Grimm als Übersetzung des griechischen Wortes ‚Epiphanie‘ (althochdeutsch (gi)beraht ‚strahlend‘) interpretiert wird.[2]

Mit der fortschreitenden Christianisierung im Alpenraum zu Beginn des Mittelalters wurde die Percht dann zunehmend als Gestalt der Domina Perchta oder auch Frau Welt mit den sieben Hauptlastern in Verbindung gebracht. 1729 bringt Christian Gottlob Haltaus den Perchttag mit einer Göttin Precha in Zusammenhang.[2]

Eine Renaissance erlebten die Perchtenkulte erst wieder mit der Säkularisation und einer sich ändernden Einstellung zur Volkskultur im 19. Jahrhundert, und dann noch einmal gegen Ende des 20. Jahrhunderts.

In Salzburg wurde das Fest der Perchta 1941 zum letzten Mal mit Masken gefeiert, seinerzeit als nationalsozialistisch-neuheidnisches Brauchtum.

Perchtenlaufen in der Gegenwart
Bis heute finden in Österreich, Südtirol (hier vor allem im Ahrntal), der Schweiz und im Süden Deutschlands die Perchtenläufe in der Nachweihnachtszeit statt (den Rauhnächten vom Heiligen Abend bis Dreikönigstag; traditionellerweise haben Perchten auch nur in dieser Zeit etwas mit Brauchtum zu tun).

In der Regel sind es heutzutage örtliche Vereine, die noch Perchtenkostüme herstellen und Perchtenläufe veranstalten. Eine Gruppe, die verkleidet an einem Perchtenlauf teilnimmt, wird eine Pass genannt. Auch bei den Glöcklern wird diese Bezeichnung verwendet.

Zum Perchtenbrauch
Allgemeines
Die Perchten verkörpern allgemein zwei Gruppen, die „guten“ Schönperchten und die „bösen“ Schiechperchten[1] (obdt. schiech, ausgesprochen schiach, betont auf i: ‚hässlich, schlimm, böse‘). Wichtiges Utensil der Perchten ist die Glocke, mit der nach populärer Deutung der Winter – bzw. die bösen Geister des Winters – ausgetrieben werden soll (Winteraustreiben bzw. Austreiben des alten Jahres).

Perchten treten in den Rauhnächten zwischen Weihnachten und Neujahr auf, um die Ernährungs-, Sauberkeits- und Arbeitsvorschriften für diese Tage zu überwachen. Während die Schiechperchten oft in großer Zahl und mit großem Gefolge in der Nacht auftreten, erscheinen die Schönperchten am Tage und wünschen den Dorfbewohnern Glück und Segen.[5]

Am 5. Januar enden mit dem so genannten Glöckötåg (Glöcklertag) die Rauhnächte. Abends ab ca. 17 Uhr findet dann wie z. B. auf dem zentralen, meist tief verschneiten Feld von Altaussee ein symbolischer Kampf zwischen laut läutenden Glöcklern und Bärigln als Schiechperchten statt. Die Glöckler, die den Frühling repräsentieren, versuchen den Winter „auszuläuten“, die Bärigl wehren sich vehement dagegen, wodurch ein wilder Kampf entsteht. Um Mitternacht ist der Spuk dieser letzten Rauhnacht vorbei. Ein Percht kontrolliert das Haus auf Sauberkeit – ganz im Sinne der Frau Perchta-Sage – und darf, während er sein Gesicht noch verborgen hält, kein Wort sprechen.


Quelle: Wikipedia
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